18.09.2021 | Die Presse "COMEBACK"Die Presse "COMEBACK" Teil 3 - Stabiler Markt, besseres Office
Der Wiener Büromarkt präsentiert sich in guter Verfassung. Insbesondere Office Cluster, wie HBHF, Austria Campus u.a.m. funktionieren auch in Coronazeiten und werden Bürohäusern in Einzellagen grundsätzlich vorgezogen. Kaum nachgefragt sind hingegen qualitativ minderwertige Büros in mittlerer und schlechter Lage. Da helfen auch niedrige Mieten nicht.
Neues Leben für Büroflächen
Zu den heißen Diskussionsthemen gehört aktuell das Home Office und wie sich dies auf den Bedarf an Büroflächen und deren Gestaltung auswirkt. „Derzeit kehren viele aus dem gänzlichen Home Office in die Firmen zurück. Unternehmen wie Mitarbeiter scheinen in der Regel darüber nicht unglücklich zu sein“, konstatiert ÖRAG Vorstand Stefan Brezovich. War das Arbeiten von zu Hause aus in Lockdown-Phasen notwendig und sinnvoll, so hat es auf Dauer seine Schwächen offenbart. Fehlende Präsenzzeiten im Büro führten zu einem Mangel an interner, spontaner (Team-)Kommunikation und zu einer schwindenden Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen und dessen Corporate Identity. Mitarbeiter lernen nun die Vorzüge eines fixen Arbeitsplatzes und Unternehmen die Vorteile eines aktiven Bürolebens neu zu schätzen. „Selbst wenn sich ein bis zwei Tage Home Office etablieren sollten, lässt sich daraus nicht weniger Büroflächenbedarf ableiten“, meint Brezovich. Die Tendenz gehe eher dahin, dass Unternehmen ihren Arbeitnehmern „mehr bieten“ und die Büros attraktiver machen wollen. Das bedeutet bei gesunden, stabilen Unternehmen oft den Umzug in ein neues Büro in einer besseren Lage und einem besseren Gebäude oder Investitionen in Qualität und Ausstattung von Bestehendem.
Weitere Markttrends
Bei Neuvermietungen oder Vertragsverlängerungen und Nachverhandlungen werden Mietvertragslaufzeiten generell kürzer. Bei langfristigen Verträgen sind Break-Optionen ein Muss, wobei diese durchaus pönalisiert sein können. Attraktive Büros müssen technisch-baulich flexibel sein und auch die betreffenden Verträge sollten dies abbilden – für eine Expansion im Gebäude oder eine Teilrückstellung von Flächen.